Wenn Heuschnupfen eine Zivilisationskrankheit ist, was ist dann die Ursache von Heuschnupfen?
Wie eingangs erwähnt, gab es vor ca. 11.000 Jahren eine gravierende Ernährungsumstellung. Diese geschah zwar bis heute schleichend, wirkte sich aber fatal auf das Immunsystem aus. Gegen Ende der Jungsteinzeit tauchte plötzlich ein Lebensmittel auf dem Speiseplan der Menschen auf, das vorher eigentlich nur Vögel aßen. Von Getreide ist hier die Rede. Hiermit kommen wir schon zu einer der hauptsächlichen Ursachen von Heuschnupfen. Ergänzt wurde diese leider falsche Ernährung ca. 2.000 bis 3.000 Jahre später (in Südamerika) durch Kartoffeln die damals nur wenig, heute aber fast täglich verzehrt werden.
Zuviel zum Lesen? Gleich zur Lösung
Der eine oder andere Leser unter Ihnen wird sich jetzt zwar denken, dass sei evolutionär bedingt und wir haben uns schon lange daran angepasst. Dem muss ich leider vehement widersprechen. Sehen wir doch einmal den Fakten ins Auge. Die menschliche DNA entwickelte sich in ca. 1 Mio. Jahren. Sie ist nicht nur unser Bauplan, sondern auch das Handbuch für sämtliche Funktionen des menschlichen Organismus, auch des Immunsystems. Seither hat sich nichts verändert an den grundlegenden Funktionen des Stoffwechsels. In’s Computerische übersetzt heißt das: Wir haben noch das Betriebssystem von vor 1 Mio. Jahren.
In den letzten 11.000 Jahren stellten wir unsere Ernährung schrittweise von Fett- und Eiweißreich auf Kohlenhydratlastig um. Getreide war der erste Schritt, gefolgt von Mais, Reis, Kartoffeln und später Zucker. Binnen dieser Zeit änderte sich das Kohlenhydrate zu Fett und Eiweiß Verhältnis der Nahrung, von 30:70 auf heute ca. 65:35 (wenn es nach den, von der Lebensmittelindustrie umjubelten und anerkannten, Ernährungspäpsten geht, sogar 70:30).
Betrachten wir nun die Evolution des Menschens und vergleichen die relativ kurze Zeit der Ernährungsumstellung mit einer Uhr. Nun stellen wir fest, dass wir unseren Speiseplan in weniger als einer Minute, um mehr als 100% verändert haben. Das sind beeindruckende Zahlen und viele Leser werden sich jetzt fragen, was das wohl mit dem Immunsystem zu tun hat?
Diesen Zusammenhang exakt zu erklären, würde hier sicherlich den Rahmen sprengen. Aber es gibt auch eine Kurzversion die deutlich macht, worin das Problem besteht.
Was beeinflusst unser Immunsystem?
Im Wesentlichen wird das Immunsystem von 3 Faktoren beeinflusst.
- Das Bakterienverhältnis im Darmtrakt. Das Immunsystem befindet sich hauptsächlich im Darmtrakt und überall dort, wo unser Körper mit einer Schleimhaut bedeckt ist. Es ist eine der Kernaufgaben der Schleimhäute, Krankheitserreger unmittelbar abzuwehren. Daher sind alle Körperöffnungen mit Schleimhaut versehen.
- Der Mikronährstoffversorgung. Das sind die kleinsten der Nährstoffe, die wir regelmäßig über den Darmtrakt aber auch z.T. die Haut aufnehmen. Dazu zählen z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren u.v.m.
- Dem Lebensalter. Mit zunehmenden Alter verliert der Mensch schrittweise, bestimmte Faktoren, welche direkt am Immungeschehen und der Regulation des Immunsystems, als auch der involvierten Hormone beteiligt sind. Zudem geht im Alter die Resorptionsfähigkeit (Aufnahme im Darmtrakt) von bestimmten Stoffen zurück.
Der Einfluss von kohlenhydratlastiger Ernährung auf das Bakterienverhältnis im Darmtrakt, ist insofern fatal, dass schlechte Darmbakterien in der Regel hyperaktiv sind und sich zuerst an der schnell verfügbaren Glucose aus den Kohlenhydraten bedienen. Das klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Schnell verfügbare Kohlenhydrate fördern bösartige Bakterien und deren Ausscheidungsprodukte schädigen das Immunsystem (auch die Leistungsfähigkeit des Gehirns). Durch schnell verfügbare Kohlenhydrate werden diese Bakterien wohlgenährt und können sich gut vermehren. Die gutartigen Bakterien kommen hier oft zu kurz, denn die Resorption der Glucose, durch den Darm in das Blut, ist ebenso schnell. Eine Dysbakterie (schlechtes Bakterienverhältnis, auch Dysbiose genannt) liegt bei 90% aller von Heuschnupfen geplagten Personen vor.
Das Immungeschehen (die korrekte Immunantwort auf Krankheitserreger), als auch dessen Regulation bei Überreaktionen (Allergien oder Autoimmunerkrankungen), ist abhängig von einer Vielzahl von Stoffen, Elementen und Proteinen. Dazu gehören Boten- und Transportstoffe, Transmitter, Mengen- und Spurenelemente und vieles mehr.
Zusammengefasst kann man all diese Stoffe als Immunfaktoren bezeichnen, obwohl es diesen Begriff in der Immunologie nicht gibt. Einige dieser Stoffe sind nicht nur für die Abwehr von Krankheitserregern spezialisiert, sondern nahezu ausschließlich, für die Immunregulation. Diese Immunregulatoren sind dafür verantwortlich, dass das Immunsystem nicht gegen harmlose Stoffe (Allergie) oder körpereigenes Gewebe (Autoimmunerkrankung) reagiert.
Immunregulatoren sind überwiegend Proteine (Eiweiße), also mehr oder weniger komplexe Aminosäurenverbindungen. Wenn der Mensch zu wenig davon zu sich nimmt, weil er eben zu 65-70% schnell verfügbare Kohlenhydrate (überwiegend Amylopektin und Saccharose) in sich hinein schaufelt, stehen letztlich zu wenig Aminosäuren als Bausteine der wichtigen Immunregulatoren zur Verfügung. Genau so ist es bei Fett. Fettsäuren sind letztlich auch Bausteine der Immunfaktoren. Diese, mit der Zeit verloren gegangenen Immunregulatoren, können glücklicher Weise sehr leicht mit Colostrum wieder aufgefüllt werden. Eine Ernährungsumstellung macht dennoch, langfristig gesehen Sinn.
Spätestens jetzt wird klar, die falsche Ernährung ist einer der Auslöser und somit eine Ursache von Heuschnupfen oder Pollenallergie.
Sehr gut verfasst. Ich habe mir alles bis zum Schluss durchgelesen und nun ein vollig neues Verständniss über die Thematik gewonnen. Ich bin gegen die Frühblüher allergisch und daher mach ich mich jetzt daran, meine Ernährung zu optimieren und meine Immunsystem zu regulieren. Über dieses Colostrum habe ich in verschiedenen Foren schon viel gelesen und jetzt wird es Zeit, es einmal auszuprobieren. Ich werde hier über meinen Ernfolg berichten.
Jetzt ist viel Zeit vergangen und ich löse mein Versprechen ein. Im letzten Jahr hatte ich im Februar begonnen, das Colostrum für 3 Monate einzunehmen und hatte das gesamte Jahr keine Pollenallergie. Zudem aber auch keine einzige Erkältung und als alle die Grippe hatten und ewig im Bett lagen, ging es mir relativ gut. Dieses Jahr habe ich die Kur wiederholt und bis jetzt auch noch keine Anzeichen der Pollenallergie.
Ich dachte immer die Ursache von Heuschnupfen ist alleine eine genetische Geschichte. Ich habe Heuschnupfen mit 28 Jahren bekommen. Jetzt habe ich natürlich eine Idee warum.
Was Du hier schreibst klingt sehr interessant und vor allem Plausibel. Ich habe schon so vieles ausprobiert um den Heuschnupfen zu bekämpfen aber bis dato hat nix geklappt. Jetzt werde ich diese Immuntherapie angehen.